Wirtschaftsbürger in einer digital geprägten Welt - Curriculare Integration ökonomischer Medienbildung auf der Stufe Sek II (Gymnasium) im Fach Wirtschaft und Recht".
In: University of St. Gallen, Business Dissertations, 2017-10-27, S. 1-384
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Die Digitalisierung betrifft jeden Bereich unseres Lebens und macht auch vor dem Bildungssystem und der Schule nicht halt (Döbeli Honegger, 2016b, S. 44-46). Die Schule hat den Auftrag die Jugendlichen auf eine zunehmend automatisierte, vernetzte und digitalisierte Welt vorzubereiten und entsprechende Kompetenzen als Teil der Allgemeinbildung zu fördern. Dies scheint in vielen deutschsprachigen Kantonen mit der prognostischen Zielsetzung der Förderung von Medienkompetenz in den Lehrplänen aufgenommen. Doch darüber, welche Kompetenzen genau entwickelt und gefördert werden sollen, besteht bisher auf der Stufe Sek II (Gymnasium) noch wenig Konsens. Neben der allgemeinen Studierfähigkeit ist es das Ziel der gymnasialen Ausbildung, die Schülerinnen und Schüler zu einer vertieften Gesellschaftsreife zu befähigen. Damit ist die Fähigkeit gemeint, anspruchsvolle Aufgaben in der Gesellschaft zu lösen. Dies setzt Kenntnisse über wirtschaftliche Phänomene voraus, welche zugleich eine wirtschaftsbürgerliche Kompetenz erfordern (Eberle & Schumann, 2013, S. 18). Diese meint, dass der Bürger in der Lage sein soll, gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge zu verstehen, zu beurteilen und sich aufgrund seiner Wissensbasis eine eigene Meinung zu bilden (Wirtschaftsbürgerkunde) (Dubs, 1983b, S. 99). Wirtschaftsbürgerliche Kompetenz ist damit Bedingung für eine soziale Teilhabe und die demokratische Mitwirkung des Einzelnen am gesellschaftlichen Geschehen und der gesamten gesellschaftlichen Entwicklung. Mit Blick auf die Veränderungen, ist ein wirtschaftliches Verständnis ohne Grundkenntnisse über zentrale Entwicklungen und Phänomene der Digitalisierung nicht möglich. Die Bedeutung der Digitalisierung auf die Wirtschaft und umgekehrt wird bis dato nur ansatzweise in den Lehrplänen im Fach «Wirtschaft und Recht» berücksichtigt. Diese Forschungslücke möchte die vorliegende Forschungsarbeit schliessen und durch die Integration relevanter Themen, Problemstellungen und von neuen Inhalten im Unterrichtsfach «Wirtschaft und Recht» (Gymnasium) zum Verständnis der Digitalisierung beitragen. Das Konzept des Wirtschaftsbürgers dient als Ausgangspunkt, um die neuen Kompetenzen in einer digital geprägten Welt aus wirtschaftlicher, rechtlicher, ethischer Perspektive zu bestimmen (Konzeptualisierung eines Wirtschaftsbürgers in einer digital geprägten Welt) und die Entwicklung eines selbstbestimmten, verantwortungsbewussten und kritischen Handelns im Unterricht im Fach «Wirtschaft und Recht» zu fördern (Unterrichtmodule zur Förderung von Problembewusstsein und Problemlösung). Die Lernenden sollen zentrales ökonomisches Wissen erwerben, das sie dazu befähigt, die Prozesse und Entwicklungen einer digital geprägten Welt aus wirtschaftlicher Perspektive zu verstehen, um sie bewusst und kritisch bewerten zu können. Dabei werden zwei Perspektiven angestrebt: 1) wirtschaftliche Interessen als Einflussfaktor der Digitalisierung, um die eigene Rolle als Nutzer, Konsument und Produzent von Internetanwendungen und digitalen Inhalten kritisch zu reflektieren; 2) Digitalisierung als Einflussfaktor der Wirtschaft, um wirtschaftliche Entwicklungen und gesellschaftliche Anforderungen und Lösungsansätze erkennen zu können. Digitalization affects every area of our lives, and the education system is no exception (Döbeli Honegger, 2016b, P. 44-46). It is the responsibility of schools to prepare young people for a world that is increasingly automated, networked and digitalized and to foster the appropriate skills as part of a student's general education. In the Germanspeaking regions of Switzerland, this objective appears to have been included in many of the current school curricula through the setting of targets for developing media literacy. However, there has been little consensus to date about exactly which skills need to be developed and encouraged. Apart from general scholastic aptitude, the objective of a high school education is to equip students to become engaged and productive citizens capable of solving complex challenges in society. This presupposes knowledge of economic phenomena, which at the same time necessitates "economiccivic competence" (Eberle & Schumann, 2013, P. 18). This means that citizens should be capable of understanding and evaluating macroeconomic contexts and forming their own opinions based on this knowledge (consumer and financial literacy) (Dubs, 1983b, P. 99). With a view to the changes occurring in society, economic understanding without basic knowledge of the key developments and phenomena of digitalization is not possible. The importance of digitalization for the economy and vice-versa has until now only been considered to some extent in the school curriculum in the subject "Economics and Law". This research paper aims to address this gap in the research and by integrating relevant topics, problems and new content in the high school curriculum "Economics and Law" help bring about an understanding of digitalization. The concept of the "economic citizen", will serve as a point of departure for defining the new skillsets in a digital world from economic, legal and ethical perspectives (skills profile of an informed citizen in a digital world) and for promoting the development of autonomous, responsible and critical action in teaching the subject "Economics and Law" (teaching modules for developing problem awareness and problem solving). The students should acquire key economic knowledge that enables them to understand the processes and developments of a digital environment from an economic perspective, so as to be able to evaluate them consciously and critically. The aim is to explore two perspectives: 1) Economic interests as a factor influencing digitalization, to critically reflect on one's own role as a user, consumer and producer of internet applications and digital content; 2) Digitalization as a factor influencing the economy, to be able to identify economic developments and societal requirements and approaches to resolving them. [ABSTRACT FROM AUTHOR]
Titel: |
Wirtschaftsbürger in einer digital geprägten Welt - Curriculare Integration ökonomischer Medienbildung auf der Stufe Sek II (Gymnasium) im Fach Wirtschaft und Recht".
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Autor/in / Beteiligte Person: | Scheffler, Nina |
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Zeitschrift: | University of St. Gallen, Business Dissertations, 2017-10-27, S. 1-384 |
Veröffentlichung: | 2017 |
Medientyp: | Hochschulschrift |
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